Familienanaloge Wohnform (FAW)
Die Erfahrungen unserer Arbeit mit den SPLG und den dort lebenden Kindern hat gezeigt, dass für manche Kinder und Jugendliche das Setting einer SPLG zu eng ist, eine Wohngruppe mit Schichtdienst aber zu groß und somit ebenfalls nicht das passende Angebot wäre.
Auf diesem Hintergrund entwickelte sich die Überzeugung, dass für sehr viele Jugendhilfekinder das Leben in einer familienanalogen Wohnform mit innewohnenden Pädagogen und zusätzlichen ein oder zwei Ergänzungskräften der fachlich passende Rahmen für Fremderziehung ist.
Eine familienanaloge Wohnform bietet im Gegensatz zur SPLG ein größeres Maß an gruppendynamischen Möglichkeiten bei noch überschaubarem Rahmen.
Durch externe Fachkräfte kommt zum Einen eine weitere Außensicht mit hinzu, die eine erhöhte pädagogische Qualität ermöglicht. Zum Anderen werden den Kindern noch in Ergänzung zu den innewohnenden Pädagogen ein oder zwei weitere Bezugspersonen geboten, was für bindungsgestörte und traumatisierte Kinder häufig eine Erleichterung im Alltag darstellt, da hierdurch als „zu eng und nah“ empfundene Konstellationen aufgelockert werden können.
Letztlich schafft das Modell außerdem zusätzliche Entlastung für den innewohnenden Pädagogen.
Wir sehen somit in dem Angebot der familienanalogen Wohnform die große Chance, die Vorteile einer professionellen Heimerziehung mit den Vorteilen zu kombinieren, die ein kleines familienanaloges System bietet.